Was von einem verstorbenen Schriftsteller bleibt, ist mehr als sein Werk. Ganz besonders der 2001 in Israel verstorbene Stefan Heym, der sich nie auf eine vorgegebene politische Linie festlegen ließ, begegnet auch in der Gegenwart immer wieder den Menschen im kulturell-politisch-gesellschaftlichen Diskurs und beeinflusst sie auf ihrer Suche nach Positionierung.
Internationaler Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz
Alle drei Jahre werden mit dem Internationalen Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz herausragende Autoren und Publizisten ausgezeichnet, die sich wie Stefan Heym mit ihrem Wirken in gesellschaftliche und politische Debatten einmischen, um für moralische Werte zu streiten.
Podiumsdiskussion vom 16. Januar 2019
Im Alten Heizhaus diskutierten in Chemnitz der syrische Dichter Thaer Ayoub, Michael Müller von der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft, die Literaturwissenschaftlerin Therese Hörnigk und der Politikwissenschaftler Sebastian Liebold über den Stellenwert von Heimat und Exil für Stefan Heyms literarisches und politisches Schaffen.
Heyms Leben im Prager Exil, später in des USA, seine Übersiedlung aus der Bundesrepublik in die „DDR“ im Jahr 1952 kamen zur Sprache wie auch generelle Aspekte von Heimat und Exil und aktuelle Erfahrungen mit Flucht und Migration.
Stefan Heym kehrt zurück nach Chemnitz
überschrieb am 10. Oktober 2018 die Zeitung BLICK CHEMNITZ einen Artikel über das Festival „Aufstand der Geschichten“. Am Figurentheater wurde eine Befragung Stefan Heyms mit Stefan-Heym-Puppen in Szene gesetzt. Dabei wurden seine Flucht und seine Zeit als Soldat in der US-Army in Bezug zur Gegenwart gesetzt.
Jüdische Spuren in Chemnitz
heißt ein Projekt des SCHALOM e.V., Chemnitz. „Drei Touren für alle Generationen“ sind drei Stadtführungen übertitelt, von denen sich je eine der Geschichte, der Gegenwart und Jugendlichen widmet. Jede der Touren führt – mehr oder weniger intensiv – zu Spuren von Stefan Heym.
Spuren in die Zukunft:
Chemnitzer Stefan-Heym-Zentrum öffnet im Frühjahr 2020
Zur Verleihung des Stefan-Heym-Preises 2020 wird ein Gedenk- und Forschungsort, dessen Herz die Arbeitsbibliothek des Schriftstellers und seiner Frau ist, im Kulturkaufhaus Tietz eröffnet. Wie die Freie Presse am 12. Dezember 2018 berichtet, ist die Bibliothek samst Mobiliar eine Schenkung seiner Witwe Inge Heym.